Das Ende der Privatsphäre wie wir sie kennen

Das Ende der Privatsphäre wie wir sie kennen ist unausweichlich – so viel muss jedem langsam klar werden, der die vergehende Zeit als Gegebenheit anerkennt. Denn Zeit ist Veränderung, Zeit ist Geschwindigkeit des Interaktionsprozesses, ist sich vollziehende Interaktion, die Gundbedingung der Existenz.

Freuen sie sich, denn was darauf folgt, ist noch viel besser.

Was meinen wir mit Ende der Privatsphäre?

Das Ende der Privatsphäre – Entität, ist gleichbedeutend mit dem, was wir in demselben Kontinuum als Transformation der Privatsphären-Entität verstehen. Wenn wir diese Ansicht einnehmen, ist die Einstellung zur Veränderung nicht definiert, ist nichts Schlechtes oder Gutes, sofern wir von einer solchen Bewertung absehen.

Natürlich ist die Zukunft ungewiss, und dies schürt im menschlichen Organismus, durch seine evolutionären “Wurzeln” bisweilen notweniger Weise Ängste.

Die Privatsphäre in Gefahr durch die Daten-Revolution

Der boomende Handel mit Daten, uns das rapide wachsende Wissen, welches deren Analysen über die Menschen bringt, können negative Konsequenzen für Individuen haben. Junge Menschen werden gewarnt, unbedacht mit sozialen Netzwerken umzugehen,  die Internet-Konzerne und Geheimdienste, die immer mehr Informationen über uns sammeln, müssen gebremst werden, denn die Freiheit des Menschen an sich sei in Gefahr.

Die Konsequenz: Menschliche Freiheit durch Toleranz

Bei dieser Thematik kann jedoch auch anders argumentiert werden. Angenommen es gäbe keine Geheimnisse mehr, angenommen, jedem wäre sämtliche vorhandene Information frei zugänglich – was wäre die Konsequenz? Ein totales Chaos von Skandalen und Peinlichkeiten, mit der Folge vollkommender unüberbrückbarer sozialer Zerwürfnisse, die letztlich den gesellschaftlichen Untergang bewirken würden?

Ich denke, diese Furcht ist unbegründet. In Wahrheit ist es doch so, dass in dieser Datenflut sich alles verliert, alles relativiert wird. Ich bin davon überzeugt, dass der Mensch gerade in der Kenntnis der wahren Menschlichkeit, die in keiner Variante von Moralvorstellungen unfehlbar sein kann, seine eigene Menschlichkeit erkennt. In einer solchen Welt, wie sie sich ankündigt, wird die Toleranz einen beispiellosen Siegeszug erleben. Wenn alle durch die Gefahr der Waffe Entblößung privater Information verwundbarer sind, verstumpft diese Waffe im Selben Moment.

Bedingung dafür ist allerdings die freie Zugänglichkeit aller möglichen verfügbaren Information – was in der derzeitigen Übergangsphase nicht gegeben ist.

Ein neuer Mensch

Der Weg zu einer neuen, freieren, toleranteren Gesellschaft wird durch eine solche Situation geschaffen. Eine Welt, in der jede Mensch-Entität als solche uneingeschränkt akzeptiert wird, dient letztlich der Freiheit des Individuums.

Selbstverständlich ist der Übergang zu einer solchen Gesellschaft, der sich aktuell im frühen 21. Jahrhundert vollzieht, kein leichter, da er einen neuen Zugang zur Individualität, eine neue Form der Toleranz verlangt. Auch Freiheit will gelernt sein.

Die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft in dieser Zukunft ist unaufhaltsam, und das haben wir denselben Medien und jenen Technologien zu verdanken, die zu den derzeitigen Zerwürfnissen zu diesem Thema beitragen. Wir können Moores Law nicht entkommen.

 

Thomas Heindl, 2014

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