In Pension am Mars – der Mensch wird multiplanetär

 

Space X und multiplanetäres Leben

Space X und multiplanetäres Leben

Elon Musk plant also, auf dem Mars in Pension zu gehen, wie er in einem Interview im Guardian erklärt hat. Die Aussage des wohl visionärsten Unternehmers der Welt mag sich zwar für viele Menschen ziemlich verrückt anhören. Um so schöner, dass er es ernst zu meinen scheint – denn Musk erkennt, dass multiplanetäres Leben potentiell weitaus länger existieren kann, als bliebe es nur auf der Erde.

Dass die Verwirklichung dieses Zieles nicht nur für ihn, sondern für die gesamte Menschheit von größter Bedeutung ist, ist in den letzten Monaten immer mehr Menschen bewusst geworden. Das physikalische Multiversum ist ein ungemütlicher Ort für Leben – ähnlich wie auf der Erde selbst das individuelle Leben gefährlich ist, so groß sind die Bedrohungen des Lebens an sich in den Weiten des Weltraums. Die Erde ist der derzeit einzig bekannte Planet, auf dem Leben existiert, und diese Tatsache angesichts der Isolation, die dieses Unterfangen mit sich bringt macht deutlich, wie verwundbar, und wie relativ selten das Leben sein muss aus dieser Perspektive. Erst recht für komplexere Lebensformen wie der Mensch.

Um den großen Bedrohungen wie Asyteroiden, Kometen, Sonnenstürme, und nicht zuletzt auch die Bedrohung durch den Menschen selbst nicht hilflos ausgesetzt zu sein, muss es in der Natur des Lebens liegen, sein Habitat auf weitere Planeten auszudehnen. Zwei Planeten bedeutet doppelte Überlebenschance. Es ist unweigerlich in unsere DNA festgeschrieben, dass das terrestrische Leben nach einem multiterrestrischen streben muss. Der Zeitraum in der auf der Erde Leben möglich ist, relativ begrenzt – im Menschen, der dies erkennt manifestiert sich dieser Treib, der immer dann wirksam wird, wenn Lebensräume zu klein werden.

Weltraum Epoche – Space Age

Elon Musk weiß das, wie man aus seinen Interviews erfahren kann, und er weiß auch, dass die Bedrohungen uns jederzeit auslöschen können. Von daher sieht er es als nur logisch, diese Möglichkeit des Lebens zu fördern, so schnell wie es geht. Sein Unternehmen Space X arbeitet an Raketen, die nicht wie bisher nur einmalig genützt werden können, sondern ähnlich wie Flugzeuge starten und landen können. Dies würde die Kosten der Raumfahrt um den Faktor 100 verringern, und einen Meilenstein in der Entwicklung der Menschen zu einer multiplanetären Lebensform darstellen. Es muss im Sinne aller Menschen sein, Elon Musk in dieser Angelegenheit Erfolg zu wünschen.

Wir landen hier letztlich erneut beim Gedanken des Transhumanismus. Ist der Mensch noch Mensch, wenn er nicht mehr Erdbewohner ist? Wenn nicht, was ist er auf dem Weg hin zu dieser Entwicklung? Was wird das Leben im All für Auswirkungen auf den Menschen haben, sowohl was das Körperliche, als auch auf das Bewusstsein betrifft? Zahlreiche Astronauten sprechen über ihre Weltraummissionen als lebensverändernde, spirituelle Erfahrungen. Reisen zu fremden Planeten würden jedenfalls mehrere Jahre dauern (Mars), wenn nicht gar mehrere Generationen (wenn es sich um fremde Sonnensysteme handelt). Wie der menschliche Körper auf dauerhafte Schwerelosigkeit, Strahlung etc. reagiert, kann man heute noch nicht erahnen. Timothy Leary ging in seinem Buch Infopsychologiew von einer grundlegenden Transformation aus, die mit der Eroberung dieser neuer Lebensräume einher gingen. Fest steht, dass sich die völlig veränderten Lebensbedingungen auf die Genaktivität auswirken wird  – mit unbekannten Konsequenzen.

Zitate zweier Astronauten:

„Die Erde erinnert und an eine in der Schwärze des Weltraums aufgehängte Christbaumkugel. Mit größerer Entfernung wurde sie immer kleiner. Schließlich schrumpfte sie auf die Größe einer Murmel zusammen – der schönsten Murmel, die du dir vorstellen kannst. Dieses schöne, warme, lebende Objekt sah so zerbrechlich, so zart aus, als ob es zerkrümeln würde, wenn man es mit dem Finger anstieße. Ein solcher Anblick muss einen Menschen einfach verändern, muss bewirken, dass er die göttliche Schöpfung und die Liebe Gottes dankbar anerkennt.“   James Irving (Weltraumtourist)

„Den Himmel liebte ich Zeit meines Lebens. Und als sich die Gelegenheit ergab, dass ich fliegen konnte, wollte ich höher hinaus und als Gipfelstürmer bis ins unendliche Weltall. Nach acht Flugtagen im Weltall erkannte ich, dass der Mensch die Höhe vor allem braucht, um die Erde, die so vieles durchlitten hat, besser zu verstehen und manches zu erkennen, was aus der Nähe nicht wahrgenommen werden kann. Nicht allein, um von ihrer Schönheit in Bann geschlagen zu werden, sondern auch um zu einem Verantwortungsgefühl dafür zu finden, dass nichts, was wir tun, die Natur in auch nur geringstem Maße Schaden leiden lassen darf.“    Tuan Pham (Kosmonaut)

Panspermia und multiplanetäres Leben

Die Panspermia Theorie hat natürlich genau diese Denkweise verinnerlicht. Es erscheint nur logisch, dass Leben mit seinem grundsätzlichen Überlebenstrieb auch in anderen Galaxien seine Ausbreitung in neue Lebensräume forciert hat – dabei ist es ganz egal, ob man es als evolutionäres Zufallsspiel interpretiert, bei dem sich Pilzsporen oder ähnliches durch Katastrophen wie Asteriodeneinschläge ins all katapultiert haben, oder ob es sich um eine „intelligente“ Lebensform handelt, die, wie beispielsweise vielleicht der transhumanistische Mensch der Zukunft, sozusagen durch intelligent Design Leben generiert, welches für Terraforming anderer Planeten konzipiert wurde.

 

Thomas Heindl, 2015

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