Metaentitäten und soziale Interaktion: Gruppendynamik und subjektive Wahrnehmung

Gruppendynamik und subjektive Wahrnehmung

Interagierende Entitäten bilden Metaentitäten – verbinden sich also zu Teilen von größeren Einheiten, welche selbst wiederum interaktive Prozesse mit Entitäten generieren – insbesondere mit solchen, aus welchen sie selbst bestehen. Anhand des Beispiels menschlicher Individuen in Gesellschaft und deren Gruppendynamik wird deutlich, wie dies unmittelbar Einfluss auf die Realitätstunnel von gleichermaßen Entitäten wie Metaentitäten nimmt.

Man stelle sich eine Gruppe von Menschen vor, die sich zu einem gemeinsamen Gespräch treffen. Jede Person interagiert innerhalb ihres eigenen subjektiven Realitätstunnels mit allen anderen involvierten Entitäten. Durch die Überlagerung dieser Wirklichkeiten entsteht die Gruppengespräch-Metaentität.

Metaentitäten haben dieselben Eigenschaften wie Entitäten. Im Grunde sind alle Entitäten Metaentitäten und umgekehrt, bedingt durch die multidimensionale Variabilität – einer Grundeigenschaft aller Entitäten des interaktiven Multiversums.

Metaentitaet und Gruppendynamik

Metaentitaet und subjektive Wahrnehmung, am Beispiel sozialer Interaktion und Gruppendynamik

Nach der Interaktionstheorie werden Entitäten als solche Differenzen in der Transzendenz definiert, welchen die immanente Identität ihrerseits Identität zugesteht. Dies bedeutet für unser Beispiel, dass jede beteiligte Person also diese mit der Metaentität und somit eigenem Realitätstunnel entstandene Metarealität durch Interaktion um eine weitere subjektive Dimension erweitert.

Ein Außenstehender hat die Möglichkeit, diesen dynamischen Prozess der Entstehung und Entwicklung solcher Metaentitäten zu beobachten, in diesem Fall der Gruppendynamik. Jede zusätzliche Person, jeder Standpunkt macht jene unseres Beispiels komplexer. Diese Metaentität entwickelt sich in der subjektiven Beobachter-Wirklichkeit:

Mit Fortdauer des Gespräches entwickelt sich die immanente Metaentität, informationsgespeist durch die Interaktion mit den transzendenten subjektiven Personen-Wirklichkeiten, die sich in diesem Gespräch gegenseitig beeinflussen, und natürlich auch zahlreiche andere Faktoren/Variablen. Es liegt dabei in der Interpretation des Beobachters, ob diese Entwicklung sich in intellektueller, emotionaler oder anderer Hinsicht bzw. in mehrerer Hinsicht vollzieht. Jedenfalls ist Quelle dieser Beeinflussung die ständig variierende Metaentität, variierend da stets von unterschiedlichen Variablen dominiert, wie beispielsweise die gerade aktiv sprechende Person.

Jede dieser Variablen im Gruppen-Kontinuum kann natürlich als eigene Metaentität interpretiert werden. So könnten wir beispielsweise eine emotionale, intellektuelle, oder physikalische (körperlicher Zustand) Entität differenzieren. Je nach Präferenz (immanente Schwerpunkte) wird die subjektive Wirklichkeit jeder involvierten Person von andere Variablen unterschiedlich stark beeinflusst.

Der scheinbar neutrale Beobachter

Die Position des Beobachters ist aber nur scheinbar neutral, denn eine absolut neutrale Position ist nicht möglich, da Beobachtung ohne mit der Gesellschafts-Metaentität zu interagieren, also ohne sie zu beeinflussen (analog zum Doppelspaltexperiment), nicht möglich ist. Die immanente Beobachter-Identität befindet sich im Interaktionsverhältnis mit der transzendenten Metaentität der Gesprächsrunde. Dadurch besteht für den „objektiven“ Beobachter eine subjektive Position.

Es wird dadurch klar, dass auch die Beobachter-Entität Teil dieser Metaentität ist, denn sie ist eine weitere menschliche Dimension oder Interpretation, wenngleich sie auch subjektiv relativ weniger einflussreich ist im Vergleich zu jenen derer Personen, die in das Gespräch aktiv verwickelt sind. Bei der Bewertung der Gewichtung kommt es aber natürlich immer darauf an, die Wirklichkeit welcher Teilentität (Person) erfahren wird, denn sie Gewichtung ist eine grundsätzlich subjektive Entscheidung.

weiter lesen im Artikel:
Metaentitäten und soziale Interaktion
1. Gruppendynamik und subjektive Wahrnehmung
2. Übertragung von Emotionen nach der Interaktionstheorie

Thomas Heindl, 2015

Ein Gedanke zu „Metaentitäten und soziale Interaktion: Gruppendynamik und subjektive Wahrnehmung

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