Eine Suchmaschine für Erinnerungen will man bei IBM bauen. Der freie Wille hat nach einem Experiment wieder eine Chance in den Neurowissenschaften. Weiters: Junk DNA, optimiertes Obst und Gemüse, und die Gründe hinter den Gründen.
Suchmaschine für Erinnerungen (The Atlantic)
Das eigene Gehirn googeln klingt verrückt? Das mag sein, für Menschen mit Krankheiten wie Alzheimer könnte diese Möglichkeit jedoch sehr hilfreich sein. So sehr eine solche Technologie nach Science Fiction klingen mag – in der Zukunft wird sie vielleicht möglich sein. Ein Erfinder bei IBM hat jedenfalls bereits ein Patent für eine Software angemeldet, die für den User Sätze zu Ende schreiben kann. Autocorrect und Google suggest 2.0 sozusagen!
Was haben digitale Technologie und Religion gemeinsam? (RichardDawkins.net)
Der Philosoph Zoltan Istvan vergleicht den Umstand, dass sowohl Digitale Technologie als auch Religion von nur einem sehr kleinen Teil der Bevölkerung geschaffen und gesteuert werden und wurden. Genutzt wird beides jedoch von Milliarden. Der Unterschied ist allerdings klar: Technologie basiert auf wissenschaftlichen Tatsachen, Religion benötigt hingegen keine Beweise.
Die größten globalen Risiken
Das PewResearch Center bringt eine Umfrage, welche nach den größten Globalen Risiken der kommenden 10 Jahre fragt, und das seit 2007. In den letzten 9 Jahren haben sich die Prognosen stark von wirtschaftlichen hin zu sozialen Risiken verschoben: Soziale Ungleichheit und die Flüchtlingswelle sind die beherrschenden Themen. Auf der südlichen Hemisphäre sieht man den Klimawandel als größte Gefahr.
Das Comeback des freien Willens (FAZ)
Ein Experiment, dass vor gut dreißig Jahren durchgeführt wurde, postulierte das Ende des freien Willens: Das Libet-Experiment (Wikipedia) zeigte, dass im Gehirn bereits vor der eigentlichen Handlungsentscheidung bestimmte Gehirnaktivitäten einsetzen. Ein aktuelles Experiment zeigt jedoch, dass auch nach dem Einsetzen dieser Aktivitäten, die Handlungen noch bewusst werden können. Also: Ob alles vorherbestimmt ist, oder nicht, darf weiterhin diskutiert werden. Wobei ich für meinen Teil ja eigentlich darüber philosophiere, was der Wille überhaupt ist, und was wir damit meinen.
Künstliche Intelligenz menschlicher machen (Technology Review)
Deep Learning (Wikipedia) machte es möglich, dass Computer den Menschen in Sachen Gesichts- oder Spracherkennung bereits übertreffen. Hierfür werden allerdings sehr große Datenmengen benötigt. Das Unternehmen Geometric Intelligence versucht, sich der Flexibilität des menschlichen Geistes weiter anzunähern, um KI auch mit weniger Daten leistungsfähiger zu machen.
Sogenannte Junk-DNA macht uns individueller (derStandard.at)
Mit dem Human Genome Project (Wikipedia) wurde der menschliche genom vollständig sequenziert. Bis wir den Code des Lebens vollständig verstanden haben, werden noch viele Jahre vergehen – wenn wir überhaupt jemals alles verstehen werden. Grundsätzlich gilt auch hier: Was an einem verstanden wird, ist grundsätzlich davon abhängig, wer den Text liest, aus welchen Gründen und natürlich auch wie. Warum sollte das bei der DNA anders sein?
Obst und Gemüse vor der Optimierung durch den Menschen (Science Alert)
Wer sehen möchte, wie der Mensch auf evolutionäre Prozesse einwirkt, wird bei Science Alert fündig: So hat beliebtes Obst und Gemüse ausgesehen, bevor es vom Menschen nach seinem Geschmack optimiert wurde.
Die Gründe hinter den Gründen (NZZ)
Slavoj Žižek spricht in diesem Interview ein wichtiges Thema an: Hinter vielen der aktuellen geopolitischen Konflikte stecken häufig andere Gründe, als allein die Vordergründigen: „Alle geben vor, gegen den IS zu kämpfen – er ist sozusagen der Fetisch, den sie nutzen, um ihren jeweiligen wahren Feind zu treffen.“ Man muss mit ihm bezüglich dieser Hintergründe nicht einer Meinung sein. Es lohnt sich jedoch grundsätzlich, den Dingen auf den Grund zu gehen – auch, oder gerade wenn man selbst dabei ist, Handlungen zu setzen.