Es stellt sich natürlich die Frage, inwiefern bei allen möglichen Entitäten von einem Bewusstsein, im Sinne des Menschen, die Rede sein kann. Natürlich ist dies nicht der Fall. Bewusstsein muss nach der Definition der Interaktionstheorie, subjektiv verstanden werden, da es als Informationsabgleich der Identität verstanden wird. Da Menschen prinzipiell die gleichen Bedürfnisse und Antriebe haben, ihr Umfeld zu optimieren (Nahrung, Sozialstruktur, Fortpflanzung, Schlaf), kann sich ein Mensch jedoch gut in den anderen hinein versetzen, und dessen Bewusstsein nachvollziehen. Daher ist der Mensch durch Empathie dazu bereit, andere Menschen als nur sich selbst allein als bewusst zu akzeptieren. Andere Säugetiere und autochtone (die Energie von anderen Lebensformen beziehen) Lebewesen werden ebenfalls von gewissen Menschen als bewusst anerkannt. Schwieriger wird es schon für die Pflanzen, da das Grundbedürfnis Photosythese dem Menschen kaum nachvollziehbar ist.
Je mehr sich die zentral existenzbestimmenden Interaktionsprozesse einer Entität von der Eigenen unterscheiden, umso schwieriger wird es, dessen Bewusstsein nachzuvollziehen.
Es liegt auf der Hand dass der Mensch mehrheitlich völlig andere Instrumente der Informationsverarbeitung nützt als beispielsweise ein Stein. Selbstverständlich besteht jedoch neben der Grundgemeinsamkeit, der Existenz, eine weitere fundamentale Verbindung: Ein Mensch kann wie der Stein die Schwerkraft nachvollziehen. Diese ist allerdings für den Stein wesentlich bestimmender in seiner Existenz , als für den Menschen. Dieser interagiert ebenfalls durch die Schwerkraft – er ist jedoch auf völlig andere Interaktionsprozesse angewiesen, um seine Existenz zu bewahren und optimieren, als der mit ihm interagierende Mensch.
Die Schwerkraft ist für den Stein relativ bedeutend – im Interaktionsprozess spielt sie eine wesentlich größere Rolle als beim Menschen. Dieses „Schwergewicht“ an Existenzbestimmung ist dem Menschen daher nicht nachvollziehbar – wodurch Steine nach derzeitiger Meinung mehrheitlich als nicht bewusst gesehen werden. Obwohl wir ihnen als differenzierte „Stein-Entitäten“ unserer Transzendenz im Sinne der Interaktionstheorie selbstverständlich eine Identität zugestehen müssen.
weiter lesen bei:
Multidimensional variable Identität < Empathie, Bewusstsein, Interaktion > Identitätsbestimmung und Wirkung von Entitäten
Thomas Heindl, 2013
1. Theorie der Interaktion
2. Es gibt nur eine objektive Wahrheit – und die lautet: Existenz
3. Interaktion, Identität & Bewusstsein
4. Identität ist die Summe von Immanenz und Transzendenz
5. Entitäten im interaktiven Multiversum
6. Existenz durch Interaktion
7. das interaktive Multiversum
8. Multidimensional variable Identität
9. Empathie, Bewusstsein, Interaktion
10. Identitätsbestimmung und Wirkung von Entitäten
11. Interaktive Zeit
12. Metaentität und Kontinuum
13. Identität und Entwicklung
Pingback: Theorie der Interaktion