Um diese Interaktionsverhältnisse der Existenz, und somit das Wesen der Identität, besser bestimmen zu können, differenzieren wir jeweils zwischen Immanenz (Innerem) und Transzendenz (Äußeren) einer Identität. Immanent ist, was beispielsweise die menschliche Identität als „selbst“ erfährt. Transzendent ist dabei alle nicht-immanente Existenz.
Dieses polare Konzept ist selbstverständlich nicht neu, mit Konzepten wie plus/minus, Mann/Frau, schwarz/weiß, gut/böse können alle Menschen etwas anfangen. Der chinesische Daoist Zhuangzhi hat schon im 3. Jahrhundert vor Christus die Polarität Yin und Yang als Ursprung aller Dinge verstanden.
Die Interaktionstheorie nützt diese definitive Dualität von Transzendenz und Immanenz, welche sich permanent abgleicht, welche also permanent interagiert, als zentrales Erklärungsmodell ihrer Erkenntnis. Die Schnittstelle von Immanenz und Transzendenz, wenn man so möchte, der Ablauf aller Interaktionsprozesse, die für beide Pole notwendig sind um zu existieren, entspricht dem „Bewusstsein“ der Identität – dieser Prozess ist die eigentliche Erfahrung, ist das (der Film der abläuft wenn et)was (oder alles) passiert:
Bewusstsein ist der Interaktionsprozess von Immanenz und Transzendenz.
Theorie der Interaktion: Identität
Bereits zuvor wurde uns klar, dass dies selbstverständlich auf jede Identität zutrifft. Anders formuliert entspricht jedes Interaktionsverhältnis aus Immanenz und Transzendenz einer Identität – denn jedes Verhältnis von Existenz ist einzigartig. Somit entspricht auch jedes Interaktionsverhältnis einem (bewussten) Universum, eben dadurch, dass durch die Differenzierung und Interaktion seiner Dualität eine subjektive Realität (Bewusstsein) entsteht. Wir werden sehen, dass daraus ein Multiversum folgen muss – das interaktive Multiversum.
Es wird hierbei klar – jede bewusste Identität kann ausschließlich ihre eigene subjektive Realität, ihr eigenes Universum „erleben“. Denn jedes Identitäts-Verhältnis kann nur einmal existieren, kann nur einmal sEIN, weil auch jedes existentielle Verhältnis originell und einzigartig ist.
So gesehen, ist das Universum, in dem Du lebst, recht einsam. Du, verehrter Leser, bist völlig allein! Es handelt sich letztlich nur um (d)eine Identität, die durch Interaktion d(ein)es Inneren mit d(ein)em Äußeren existiert.
Es gibt nur eine Existenz, und als (deine) Immanenz in Interaktion mit (deiner) Transzendenz ist dein Selbst ihre Manifestation als deine subjektive Wirklichkeit und de(ine)s Universums.
Umgekehrt – da das Selbst, die Identität ja alles, und also „all-ein“ ist, kann man natürlich genauso sagen, dass alles eins ist – dass also die Wahrnehmung der Individualität und somit des Egos eine Illusion ist, weil alles im Einen enthalten ist. Und diese Illusion ist das Universum, ist die Identität, die wir erleben.
Interaktion, Identität & Bewusstsein < Identität ist die Summe von Immanenz und Transzendenz > Entitäten im interaktiven Multiversum
Thomas Heindl, 2014
1. Theorie der Interaktion
2. Es gibt nur eine objektive Wahrheit – und die lautet: Existenz
3. Interaktion, Identität & Bewusstsein
4. Identität ist die Summe von Immanenz und Transzendenz
5. Entitäten im interaktiven Multiversum
6. Existenz durch Interaktion
7. das interaktive Multiversum
8. Multidimensional variable Identität
9. Empathie, Bewusstsein, Interaktion
10. Identitätsbestimmung und Wirkung von Entitäten
11. Interaktive Zeit
12. Metaentität und Kontinuum
13. Identität und Entwicklung
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